Schon bei der letzten Schitour auf den Großhansl war uns klar, dass der Schitourenwinter 2007 nicht so richtig starten will. Die warmen Temperaturen der Woche dazwischen und die hohen Windgeschwindigkeiten auf den Bergen ließen die weiße Pracht dahinschwinden. Aus diesem Grund mussten wir die ursprünglich geplante Tour auf den Hochrettelstein ändern. Als alternatives Ziel wählten wir den Kreuzkogel, der vom Bretsteingraben aus als recht schneesicheres Ziel gilt. Ein Anruf bei Einheimischen bestätigte uns die noch recht guten Schneeverhältnisse.
Auch die Anzahl der Anmeldungen hatte das warme Wetter "schmelzen" lassen, aber eine hochmotivierte Gruppe von 4 Personen startete um 7.45h am P+R Parkplatz Graz-Nord. Die Außentemperatur von +8°C machte uns keine Kopfschmerzen und auch die schneelosen Hänge am Eingang des Bretsteingrabens ließen und "noch" nicht nervös werden. Als wir beim Parkplatz nahe der Bichlerhütte ankamen, konnten wir bereits die Windböen der vergangenen stürmischen Tage spüren. Auf den ersten Metern begaben wir uns "aufs Glatteis", war doch die Straße bis zur Gamperhütte einer Eisrodelbahn ähnlich. Bis auf einzelne ausgeaperte Stellen, die wir mit abgeschnallten Schiern überwinden mussten und wo wie den einen oder anderen Schlittschuhschritte hinlegten, bereitete der Aufstieg kein Problem. Die Informationen der Einheimischen erwiesen sich als richtig.
Je näher wir der Schwabergeralm kamen umso besser wurden die Verhältnisse. Aufgrund der schneearmen, südseitigen Hänge über der Schwabergeralm nahmen wir vom Standardaufstieg über die große Windlucken Abstand und folgten weiter dem Bretsteinbach ins ostseitige Kar unter dem Kreuzkogel. Von dort stiegen wir die Abfahrtsroute über die Ostflanke auf. Die Schneeverhältnisse wechselten zwischen windgepresstem, teils eisigem Harschdeckel und eingewehter Neuschneeauflage. Die Windböen nahmen beim finalen Anstieg immer mehr zu und einige Male mussten wir mit dem Gleichgewicht kämpfen. Nach knapp 3 Stunden erreichten wir den Gipfel, wo die Windstärke viel geringer war als angenommen. Trotzdem machten wir nur eine kurze Pause und begaben uns nach einer kleinen Gipfeljause und ein paar Gipfelfotos wieder auf den Rückweg.
Die Abfahrt über die Ostseite des Kreuzkogels war ein regelrechter Genuss, vor allem weil wir viel schlechtere Schneeverhältnisse erwartet hatten. Der eingewehte Neuschnee machte rassige Kurzschwünge möglich und keiner von uns steckte den Kopf in den Schnee. Auch in tieferen Lagen waren die Schneeverhältnisse nicht übel. Die Sonne hatte die gefrorene Oberfläche ein wenig angekratzt und vereinfachte so die "Schneebeherrschung". Nur Christian und Judith entschieden sich für eine Schi-Lehrstunde im schattigen Teil der Schwabergeralm - trotzdem ohne Zwischenfälle. Der restliche Teil der Abfahrt beschränkte sich dann hauptsächlich auf Spurhalten in der "Eisrodelbahn", die uns rasch zum Auto zurückbrachte. Eine erfolgreiche Schitour ging zu Ende - die schon zur Institution gewordene Einkehr beim Backhendelwirt musste aufgrund des Betriebsurlaubes (bis 24.1.) ausgelassen werden.
Bis zum nächsten Mal! "Berg heil" wünscht euch Erich
![]() Am Parkplatz bei der Pichler-Hütte |
![]() Judith und Erich bei der Gamperhütte |
![]() Kurz vor der Schwabergeralm |
![]() Auf der Schwabergeralm |
![]() Auf der Schwabergeralm |
![]() Kreuzkogel Ostflanke |
![]() Erwin Moser |
![]() Erich Pischler |